Fluss am sleeperoo

Besser schlafen in der Natur

Bei kühler Nachtluft einschlafen und vom Vogelgezwitscher geweckt werden. Draußen zu übernachten, ist eine der tollsten Sachen, die es gibt.

Ein Gastbeitrag von Mathilda Winter, besserschlafen.de

Schon als Kind waren sie für mich das Größte: die alljährlichen Paddel- und Campingtrips mit meinem Vater und unseren Freunden. Wir waren mit Kanus auf Flüssen in entlegenen Gegenden in Polen unterwegs und zelteten jeden Abend an einer anderen Stelle. Nach kurzer Zeit rochen Haare und Haut nach dem Rauch des Lagerfeuers. Wenn wir Fische fingen, gab es die zum Essen. Gewaschen haben wir uns für eine Woche lang im Fluss. Mehr Natur geht nicht.

Es gab für mich als Großstadtkind keine größeren Abenteuer als diese kurzen Einblicke in ein Leben fern von jeder Zivilisation. Abends saßen wir ums Lagerfeuer mitten im Nirgendwo, stocherten mit Stöckchen in der Glut und spielten Karten. Später schlüpften wir in Zelte und in unseren Schlafsack. Während mein Papa neben mir lag und eine Geschichte erzählte, die – wie ich jeden Abend betonte – nicht gruselig und nicht traurig sein durfte, schlief ich sehr tief ein.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals wieder so gut geschlafen zu haben wie damals. Warum sich so viele Menschen paradoxerweise regelrecht geborgen fühlen, wenn sie ohne feste Behausung und mitten in der Natur übernachten, ist schwierig zu sagen. Mir hat mal jemand gesagt, das sei wie bei einer Umarmung.

Als ich vor einer Weile das erste Mal von den Schlafwürfeln von sleeperoo hörte, fiel mir auf, wie lange ich schon nicht mehr draußen übernachtet hatte und wie sehr mir das fehlt. Wir suchten uns den Spot im Optikpark Rathenow in Brandenburg aus und fuhren ins Havelland, um dort für eine Nacht in einem sleeperoo-Cube zu übernachten.

Der Cube steht im Optikpark unter großen, wunderschönen Bäumen am Ufer eines kleinen Teichs. Gegen Abend fing es an zu regnen und wir retteten uns in den gemütlichen Schlafwürfel. Gefühlt waren wir immer noch im Freien, das schlechte Wetter war kein Problem und machte das Erlebnis noch spannender.

Wir legten uns in das warme, kuschelige Bett und spielten Karten – wie damals in der Kindheit. Anstatt des Lagerfeuers gab es im Sleeperoo mehrere Lampen, anstatt der Fische kleine Snacks. Außerdem noch Rotwein, Klopapier und Desinfektionstücher. Für alles, was man bei so einem Kurztrip so braucht, war gesorgt. Vor dem Regen geschützt schauten wir durch die durchsichtigen Seitenfenster raus in den verlassenen Park und ich hatte wieder das gleiche besondere Gefühl wie früher.

Warum tut uns eine Nacht im Freien so gut?

Dort auf dem Land gibt es eine ganz andere Art von Dunkelheit: eine die-Hand-vor-Augen-nicht-sehen-Dunkelheit. In der Stadt sorgen Straßenlaternen, hell erleuchtete Wohnungen und das Licht von elektronischen Geräten dafür, dass es nie wirklich Nacht ist. Das spürt unser Körper.

Über die Netzhaut im Auge nimmt unser Körper wahr, wie hell es in der Umgebung ist und richtet seine innere Uhr danach aus. Wird es gegen Abend nicht wirklich dunkel, hemmt das die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Unser natürlicher Schlaf-Wach-Rhythmus kommt aus dem Gleichgewicht. Wir schlafen schlechter.

Es gibt nichts Gemütlicheres als unter einer warmen Bettdecke zu liegen und frische Nachtluft einzuatmen, die nach Regen und Gras riecht. Kühle Nachtluft lässt uns übrigens, genauso wie Dunkelheit, besser schlafen. Für unseren Körper ist sie ein Signal, alle Aktivitäten einzustellen und in den Energiesparmodus zu schalten.

Auch wenn wir es häufig vermuten – es muss nicht still sein, damit wir gut schlafen. Nicht alle Geräusche empfinden wir als störenden Lärm. Während die Straßenbahn, die vor unserem Fenster vorbeifährt, und die Musik, mit der unsere Nachbarn rund um die Uhr mehrere Hinterhöfe beschallen, Stressfaktoren darstellen, ist ein regelmäßiges Hintergrundrauschen eines der besten Schlafmittel überhaupt. Die Geräuschkulisse der Natur aus Grillenzirpen, Wind in den Bäumen und Regen auf dem Dach des sleeperoo-Cubes war erstaunlich laut – und trotzdem beruhigend. Am schönsten war übrigens der Morgen: Vom Vogelgezwitscher und dem grau-blauen Morgenlicht wurden wir geweckt. Der erste Blick nach draußen. Wir blieben noch eine Weile liegen und dösten einfach weiter

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