Im phanTechnikum Wismar hatten mutige Besucher die Chance, filmreif „Nachts im Museum“ zu nächtigen. Möglich gemacht wurde das durch eine Kooperation des phanTechnikum mit sleeperoo, dem neuen Anbieter von Pop up Erlebnisübernachtungen. Andrej Quade, Direktor des phanTechnikum, der Ausstellungshalle des Landesmuseums für Technik Mecklenburg Vorpommern, beantwortet Fragen zu dieser spannenden Kooperation.
Herr Quade, in der großen Luftfahrthalle Ihres phanTechnikum konnten Museumsbesucher direkt unter dem Gleiter von Luftfahrtpionier Otto Lilienthal übernachten. In einem futuristischen Design|sleep Cube, dem sleeperoo.
Was hat Sie zu dieser Kooperation motiviert?
A.Q.: Schon als kleiner Junge habe ich bei Museumsbesuchen gedacht: „Wie toll wäre das, wenn ich hier ganz allein übernachten könnte!“ Ich bin mir sicher, dass diesen Traum viele Kinder und Erwachsene haben. Das phanTechnikum ist immer offen für ungewöhnliche Ideen, die beweisen, dass ein Museum keineswegs verstaubt sein muss, sondern ein spannender Ort sein kann, an dem man Geschichte hautnah erlebt. Etwas Mut ist natürlich immer gefragt, wenn wir als Museum neue Wege beschreiten. Aber als Vorreiter übernimmt man nun mal ein gewisses Risiko in der Hoffnung, dass es sich auszahlt.
Wie hoch war die Nachfrage nach den Erlebnisübernachtungen?
A.Q.: Wir waren jeden Tag ausgebucht, es gab sogar Wartelisten für die Übernachtungen. Ich hätte auch gerne mal im sleeperoo übernachtet, aber es war ja jede Nacht belegt (lacht).
Was für Menschen haben Ihr Übernachtungsangebot angenommen?
A.Q.: Unsere Übernachtungsgäste waren einerseits Paare mit und ohne Kindern. Dann natürlich Großeltern mit ihren Enkeln und hin und wieder auch Leute, die dort allein schlafen wollten. Es gab einige Gäste, die direkt aus Wismar kamen, aber auch viele Leute, die eine weite Anfahrt in Kauf nahmen, um eine Nacht im Museum zu verbringen. Es waren übrigens nicht nur typische Museumsbesucher dabei. Wir hatten den Eindruck, dass viele sonst nicht so oft ins Museum gehen, aber durch dieses Erlebnis motiviert wurden, auch tagsüber bei uns reinzuschauen.
Wie war die Resonanz der Gäste nach der Erlebnisübernachtung?
A.Q.: Die Leute waren durchweg begeistert. Es war natürlich ein besonderes Erlebnis, weil die Besucher einige Bereiche im Museum auch nachts nutzen durften. Also sind sie mit Taschenlampen und Stirnlampen unterwegs gewesen, das war schon ein tolles Abenteuer -und dann ab in den gemütlichen Schlafwürfel. Ich bin sicher, dass diese Gruppe begeisterter Übernachtungsgäste ihre Erlebnisse weitererzählen und wir durch die positive Mundpropaganda viele neue Besucher bekommen.
Das ist dann ja Storytelling, wie man es sich wünscht!
Und – ist bei den nächtlichen Expeditionen alles heil geblieben?
A.Q.: Wir haben nachts natürlich nur solche Museumsbereiche und Exponate freigegeben, die auch tagsüber interaktiv bespielt werden. Außerdem sind die Besucher im Vorfeld noch mal „eingenordet“ worden, vorsichtig mit den Exponaten umzugehen, wie man das als verantwortungsvoller Gast eben tut. Und daran haben sich auch alle gehalten. Schließlich haben sie ja auch vorher im automatisierten Online-Buchungsvorgang unsere Hausordnung und die AGBs von sleeperoo akzeptiert – damit gehen sie automatisch in die Haftung für ihr Tun.
Wie hoch war der organisatorische Aufwand vor und während der Kooperation mit sleeperoo?
A.Q.: Der Aufwand war wesentlich geringer, als wir am Anfang eingeschätzt hatten. Es waren ja nur maximal drei Schlafgäste pro Nacht. Natürlich mussten wir im Vorfeld die Situation mit unserer Versicherung klären. Auch den Einsatz von Alarmanlage und Sicherheitsdienst haben wir entsprechend abgesprochen und angepasst, das war aber unkompliziert. Die Buchung der Übernachtungen lief komplett über sleeperoo und der sleep Cube wurde ebenfalls vom Unternehmen geliefert, aufgestellt und nach der Aktion wieder abtransportiert. Da wir die Ein- und Aus-Checkzeiten der Gäste selbst festlegen konnten, hatten wir sie so gelegt, dass sie sich gut in unseren normalen Betriebsablauf integrieren ließen. Und unser Reinigungspersonal hat während dieser Phase das tägliche Wechseln der Bettwäsche übernommen. Mit einem gut eingespielten Mitarbeiterteam ließ sich das alles sehr gut bewerkstelligen.
Wie war die Medienresonanz auf die Erlebnisübernachtungen?
A.Q.: Die war richtig erfreulich! Mit regionalen Presseberichten hatten wir gerechnet und dann auch umfangreiche Artikel zum Beispiel in der Schweriner Volkszeitung und der Ostseezeitung bekommen. Toll war dann der Besuch von überregionalen TV-Teams, wie vom NDR Nordmagazin oder dem ZDF Heute-Magazin. Die Berichte zeigten das phanTechnikum als faszinierenden nächtlichen Erlebnisort, was uns in der Saison hoffentlich viele neue Besucher beschert. Was die Gäste dann jeweils auf facebook, Instagram, whatsapp oder Twitter gepostet haben, können wir natürlich nicht einschätzen, aber genug Erzählstoff hatten sie auf jeden Fall.
Und – können Sie sich vorstellen, in Zukunft wieder mit sleeperoo zu kooperieren?
A.Q.: Ja, klar! Wir haben mit vergleichsweise geringem Aufwand auch überregional viel Medienpräsenz erzielt – und wir haben mit der Aktion unser Museum neu in Szene gesetzt. Wenn also die Konditionen stimmen, sind wir gerne wieder dabei!
Interview Phantechnikum
Interview Phantechnikum
Im phanTechnikum Wismar hatten mutige Besucher die Chance, filmreif „Nachts im Museum“ zu nächtigen. Möglich gemacht wurde das durch eine Kooperation des phanTechnikum mit sleeperoo, dem neuen Anbieter von Pop up Erlebnisübernachtungen. Andrej Quade, Direktor des phanTechnikum, der Ausstellungshalle des Landesmuseums für Technik Mecklenburg Vorpommern, beantwortet Fragen zu dieser spannenden Kooperation.
Herr Quade, in der großen Luftfahrthalle Ihres phanTechnikum konnten Museumsbesucher direkt unter dem Gleiter von Luftfahrtpionier Otto Lilienthal übernachten. In einem futuristischen Design|sleep Cube, dem sleeperoo.
Was hat Sie zu dieser Kooperation motiviert?
A.Q.: Schon als kleiner Junge habe ich bei Museumsbesuchen gedacht: „Wie toll wäre das, wenn ich hier ganz allein übernachten könnte!“ Ich bin mir sicher, dass diesen Traum viele Kinder und Erwachsene haben. Das phanTechnikum ist immer offen für ungewöhnliche Ideen, die beweisen, dass ein Museum keineswegs verstaubt sein muss, sondern ein spannender Ort sein kann, an dem man Geschichte hautnah erlebt. Etwas Mut ist natürlich immer gefragt, wenn wir als Museum neue Wege beschreiten. Aber als Vorreiter übernimmt man nun mal ein gewisses Risiko in der Hoffnung, dass es sich auszahlt.
Wie hoch war die Nachfrage nach den Erlebnisübernachtungen?
A.Q.: Wir waren jeden Tag ausgebucht, es gab sogar Wartelisten für die Übernachtungen. Ich hätte auch gerne mal im sleeperoo übernachtet, aber es war ja jede Nacht belegt (lacht).
Was für Menschen haben Ihr Übernachtungsangebot angenommen?
A.Q.: Unsere Übernachtungsgäste waren einerseits Paare mit und ohne Kindern. Dann natürlich Großeltern mit ihren Enkeln und hin und wieder auch Leute, die dort allein schlafen wollten. Es gab einige Gäste, die direkt aus Wismar kamen, aber auch viele Leute, die eine weite Anfahrt in Kauf nahmen, um eine Nacht im Museum zu verbringen. Es waren übrigens nicht nur typische Museumsbesucher dabei. Wir hatten den Eindruck, dass viele sonst nicht so oft ins Museum gehen, aber durch dieses Erlebnis motiviert wurden, auch tagsüber bei uns reinzuschauen.
Wie war die Resonanz der Gäste nach der Erlebnisübernachtung?
A.Q.: Die Leute waren durchweg begeistert. Es war natürlich ein besonderes Erlebnis, weil die Besucher einige Bereiche im Museum auch nachts nutzen durften. Also sind sie mit Taschenlampen und Stirnlampen unterwegs gewesen, das war schon ein tolles Abenteuer -und dann ab in den gemütlichen Schlafwürfel. Ich bin sicher, dass diese Gruppe begeisterter Übernachtungsgäste ihre Erlebnisse weitererzählen und wir durch die positive Mundpropaganda viele neue Besucher bekommen.
Das ist dann ja Storytelling, wie man es sich wünscht!
Und – ist bei den nächtlichen Expeditionen alles heil geblieben?
A.Q.: Wir haben nachts natürlich nur solche Museumsbereiche und Exponate freigegeben, die auch tagsüber interaktiv bespielt werden. Außerdem sind die Besucher im Vorfeld noch mal „eingenordet“ worden, vorsichtig mit den Exponaten umzugehen, wie man das als verantwortungsvoller Gast eben tut. Und daran haben sich auch alle gehalten. Schließlich haben sie ja auch vorher im automatisierten Online-Buchungsvorgang unsere Hausordnung und die AGBs von sleeperoo akzeptiert – damit gehen sie automatisch in die Haftung für ihr Tun.
Wie hoch war der organisatorische Aufwand vor und während der Kooperation mit sleeperoo?
A.Q.: Der Aufwand war wesentlich geringer, als wir am Anfang eingeschätzt hatten. Es waren ja nur maximal drei Schlafgäste pro Nacht. Natürlich mussten wir im Vorfeld die Situation mit unserer Versicherung klären. Auch den Einsatz von Alarmanlage und Sicherheitsdienst haben wir entsprechend abgesprochen und angepasst, das war aber unkompliziert. Die Buchung der Übernachtungen lief komplett über sleeperoo und der sleep Cube wurde ebenfalls vom Unternehmen geliefert, aufgestellt und nach der Aktion wieder abtransportiert. Da wir die Ein- und Aus-Checkzeiten der Gäste selbst festlegen konnten, hatten wir sie so gelegt, dass sie sich gut in unseren normalen Betriebsablauf integrieren ließen. Und unser Reinigungspersonal hat während dieser Phase das tägliche Wechseln der Bettwäsche übernommen. Mit einem gut eingespielten Mitarbeiterteam ließ sich das alles sehr gut bewerkstelligen.
Wie war die Medienresonanz auf die Erlebnisübernachtungen?
A.Q.: Die war richtig erfreulich! Mit regionalen Presseberichten hatten wir gerechnet und dann auch umfangreiche Artikel zum Beispiel in der Schweriner Volkszeitung und der Ostseezeitung bekommen. Toll war dann der Besuch von überregionalen TV-Teams, wie vom NDR Nordmagazin oder dem ZDF Heute-Magazin. Die Berichte zeigten das phanTechnikum als faszinierenden nächtlichen Erlebnisort, was uns in der Saison hoffentlich viele neue Besucher beschert. Was die Gäste dann jeweils auf facebook, Instagram, whatsapp oder Twitter gepostet haben, können wir natürlich nicht einschätzen, aber genug Erzählstoff hatten sie auf jeden Fall.
Und – können Sie sich vorstellen, in Zukunft wieder mit sleeperoo zu kooperieren?
A.Q.: Ja, klar! Wir haben mit vergleichsweise geringem Aufwand auch überregional viel Medienpräsenz erzielt – und wir haben mit der Aktion unser Museum neu in Szene gesetzt. Wenn also die Konditionen stimmen, sind wir gerne wieder dabei!