So cool kann nachhaltiges Reisen sein!

Nachhaltiges Reisen finde ich im Prinzip toll. Und richtig wichtig fürs Klima. Auch im Alltag werde ich immer besser, mein Umweltbewusstsein zu schärfen. Was hat mich dann bloß geritten, meiner Patentochter Ella zum 18. Geburtstag dieses Geschenk zu machen?! Einen gemeinsamen 5-Tage-Trip nach Edinburgh, inklusive Billigflug und Übernachtung in meinem Lieblingshotel vor Ort. Ein latent schlechtes Gewissen hatte ich natürlich wegen der Flugreise. Aber einmal im Jahr ist das doch ok, oder? Und die Aussicht, für kleines Geld in nicht mal zwei Stunden von Hamburg ans Ziel zu kommen, war einfach zu verlockend gewesen. Coronabedingt fiel die Reise dann ins Wasser und letztes Wochenende haben Ella und ich uns verabredet, um konkret zu planen. Ella, inzwischen 19, hielt mir als erstes eine Postkarte vor die Nase. Darauf war eine Menschentraube am Edinburgh Castle zu sehen. Darunter ein Zitat, das ich bereits kannte: „Der Tourist zerstört das, was er sucht, indem er es findet.“ Das saß. Und dann kam Ella auch noch mit einer Studie rüber: 70 % der Deutschen finden umweltfreundliches Reisen wichtig, zitierte sie. Aber nur jeder 10. gibt an, dass der Nachhaltigkeitsaspekt die aktuellen Urlaubspläne tatsächlich beeinflusst. Ähhh, erwischt!

Nachhaltiges Reisen muss man planen

Weniger ist mehr: nachhaltiges Reisen macht Sinn

Und jetzt wurde es wirklich interessant. Ella zeigte mir einen Onlinerechner der Uni Graz, der den CO2- Fußabdruck pro geplanter Reise ausspuckt. Also los! Wir gaben die Reisedauer der Geburtstagsreise ein, die Anzahl der Flugkilometer (1.800!), Art der Unterkunft, Konsum und Mobilität vor Ort. Und der Rechner zeigte gnadenlos an, dass wir pro Person während unseres 5-Tagetrips nach Edinburgh etwa 618 kg Treibhausgas produzieren würden. Wobei Flugreise und Hotelunterkunft zusammengenommen fast 90 % der Emissionen ausmachten. Wir guckten uns etwas betreten an. Also gut, an welchen Schrauben könnten wir drehen, um unsere Reise klimafreundlicher zu gestalten?

Es geht auch ohne Flieger – nachhaltiges Reisen planen

Es war schnell klar, dass Fliegen jetzt nicht mehr in Frage kam. Und musste es wirklich eine Auslandsreise sein? Wie wär’s, wenn wir etwas abenteuerlich mit dem Nachtzug von Hamburg nach München fahren? Übernachten können wir in einer Pension, um Geld und Klimapunkte zu sparen. Und dann mit dem Rad die Stadt erobern! Wir ließen das durchrechnen: Schon wesentlich besser als die Flugreise, aber immer noch gut 150 kg Treibhausgas pro Person – auch wegen der langen Anfahrt. Außerdem wäre das Thema Massentourismus mit dieser Variante noch nicht vom Tisch. Dabei fanden wir beide die Idee, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein cool.

Nachhaltiges Reisen mit Fahrrad macht Spaß

Warum in die Ferne schweifen?

Was ist, wenn wir unser Abenteuer hier in der Nähe suchen und finden? Die Fahrräder in die Regionalbahn packen und ein paar Tage lang kleine, malerische Orte entdecken? Und dabei regionale Produkte und Dienstleistungen kleiner Anbieter kennenlernen – auch im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit. Und logisch, wir könnten bei unserer Radtour doch einige sleeperoo-Standorte ansteuern. Immerhin lautet dort die Devise: Dem Klima zuliebe: Kurze Wege zur langen Erlebnisnacht!“  Einmal nachrechnen, bitte! Und siehe da, jetzt präsentierte uns der schlaue Onlinerechner die niedrigste Zahl bisher an: Knapp 70 kg Treibhausgas pro Person. Im Vergleich zu den 618 kg des Ursprungsplans war das ganz weit vorn!

Erlebnisnacht in Bad Bevensen

Das macht Spaß – nachhaltiges Reisen inklusive Erlebnisnacht

Als nächstes schauten wir online bei sleeperoo auf die Spotkarte und fanden schnell unsere Favoriten und die Reiseroute: Erst geht es mit der Regionalbahn im Fahrradabteil von Hamburg nach Lüneburg. Von dort fahren wir entlang der Ilmenau nach Bad Bevensen. Dort  erwartet uns die erste Erlebnisnacht beim Kanuverleih direkt am Wasser. Logisch, dass wir am nächsten Morgen erst mal eine Kanutour machen, bevor es wieder aufs Rad geht. Dann steuern wir das Museumsdorf Hösseringen mitten in der Lüneburger Heide an. Eine kleine Zeitreise, denn unser sleeperoo steht zwischen historischen Bauernhäusern. Und dann führt uns die Tour nach Brome. Dort übernachten wir im Garten einer echten Burg. Vorher besuchen wir das Burgmuseum. Da gibt es 17 komplett eingerichtete historische Handwerksbetriebe und Anfassen ist ausdrücklich erwünscht! Am nächsten Tag radeln wir dann nach Uelzen und bewundern den Hundertwasser-Bahnhof. Vielleicht bleiben wir dort noch oder es geht gleich zurück nach Hamburg.

Was wir gemerkt haben: Nachhaltiges Reisen zu planen macht richtig Spaß und wir haben echten Ehrgeiz dabei entwickelt! Wir werden bestimmt von unserer Radtour berichten!

Hier findet ihr Erlebnisnächte in eurer Nähe, die euch einen nachhaltigen Kurztrip ganz leicht machen.

Schöne Grüße von Jutta

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